CDU Ortsverband Bodenheim

CDU-Wildkräuterwanderung

Natur Pur mit den Sieferesheimer Kräuterhexen

Informative CDU-Wildkräuterwanderung

Führung durch die Siefersheimer Kräuterhexen Karin Klemmer und Martina Schott

Bodenheim. Mehr als 60 Teilnehmer durfte die CDU-Ortsverbandsvorsitzende Heike Hermes zur Wildkräuterwanderung mit den Siefersheimer Kräuterhexen Karin Klemmer und Martina Schott am letzten Samstag in den Bodenheimer Weinbergen begrüßen. Start und Ziel war der Innenhof der Verbandsgemeinde Bodenheim, wo es zum gemütlichen Ausklang außerdem selbst gemachten Kräuterquark und Spundekäs sowie Wein und Wasser gab. Durch die Vielzahl der Interessierten wurden zwei Gruppen gebildet. Es zeigte sich sehr schnell, dass in den Bodenheimer Weinbergen alle paar Schritte unterschiedliche Kräuter zu entdecken sind, deren Wert und Wirkung von den Frauen Klemmer und Schott fachkundig erklärt wurden.

Ob Holunder, Brennnessel, Spitzwegerich, Löwenzahn oder Strahlende Kamille, alle diese Kräuter wirken unterschiedlich, haben aber eine heilende oder stimulierende Wirkung. Wegen des hohen Interesses kündigte Hermes an, die CDU werde die Kräuterwanderung nächstes Jahr erneut anbieten.

Einige Beispiele:

Holunder

Er ist ein „heiliger Strauch“, von dem man früher glaubte, dass darin die beschützenden Hausgeister wohnen. Deshalb „zog man den Hut“ vor ihm. Man sagt, man könne sich glücklich schätzen, wenn man Holunder im Garten oder am Haus hat; „wenn man ihn allerdings einmal hat, bekommt man ihn nicht mehr los.“ Deshalb wurden u.a. früher Schätze unter einem Holunderbusch vergraben und alle überirischen Hölzer abgeschlagen; wenn man wieder zurückkam, war der Busch wieder da. Holunder ist einer der beliebtesten und vielseitigsten Heilpflanzen und wird schon seit der Steinzeit verwendet. Die Blüten / Dolden haben schweißtreibende Wirkung und werden bei Erkältungskrankheiten als Tee getrunken. Sie wirken außerdem harntreibend und bei Hautunreinheiten als Blutreinigungsmittel. Als Sirup im Hugo ist er sehr schmackhaft oder als Beerenschnaps gegen Erkältung hilfreich.

Besonders wirksam sollen sie auch gegen Zeckenbiss helfen: Die Blätter zwischen den Händen zerreiben, anschließend die Hand- und die Fußgelenke damit einreiben, um eine Barriere zu schaffen, und zusätzlich ein paar Blätter in die Stümpfe stopfen.

Brennnessel

Sie wirkt entschlackend und stimulierend. „Wenn man sich nicht gut fühlt, oder gar keine Lust hat, sollte man Brennnesseltee trinken. Ein Stiel (nur grasgrüne nehmen, später werden sie zu nitrathaltig) reicht für einen Topf Wasser. 10 Min bei geschlossenem Deckel ziehen lassen, dann aufkochen (oder Blätter trocken lassen). Nach ein bis zwei Wochen mit täglich einer Tasse Tee sollte man sich fitter fühlen. Diese Wirkung der Brennnessel haben sich früher auch Pferdehändler zunutze gemacht. Vor dem Verkauf gaben sie müden Gäulen tagelang Brennnesseln zu essen, damit sie beim Verkauf fitter waren und ihr Fell stärker glänzte.

Peitschen mit den Brennnesseln soll auch gegen Rheuma helfen, weil dies die Durchblutung anregt.

Zum Essen eignet sich die Brennnessel als Spinat, Suppe oder Chips (Blätter frittieren). Die weiblichen Samen der Brennnessel (weibliche Blüten hängen wie eine Perlenkette nach unten, männliche stehen nach oben) schmecken nussig, sind mineral- und vitaminreich und stärken die Abwehrkräfte.

Die Brennnessel ist aber nicht nur wertvoll für den Menschen, sondern auch für die Tierwelt: Es gibt Schmetterlinge, wie das Tagpfauenauge, die gehen nur in Brennnesseln.

Löwenzahn

Der Löwenzahn enthält ganz viele wichtige Mineralstoffe, Vitamin A, E, Calcium und eine große Portion an Eisen. Der Gehalt an Vitamin C in Löwenzahnblättern übersteigt den im Kopfsalat um das Achtfache, auch Kalium und Magnesium sind in doppelter Menge enthalten. Er aktiviert Niere und Leber und wird als Entwässerungs-und Blutreinigungsmittel eingesetzt. Da die Blätter sehr bitter sind, kann man sie mit warmen Speisen, wie z.B. warmen Kartoffelsalat, „entbittern“. Aus den süßen Blüten kann man Sirup machen: Einen Liter kaltes Wasser und die dünnen Scheiben (ohne Kene) einer Biozitrone zu den 200-300 g Blüten in einen Topf geben und alles ein bis zwei Stunden ziehen lassen. Dann das etwa 15 Minuten aufkochen. Anschließend einige Stunden, am besten über Nacht, zugedeckt ziehen lassen. Am nächsten Tag die Mischung durch ein Mulltuch gießen, um die Blüten abzufiltern. Die aufgefangene Flüssigkeit mit 1 kg Rohrzucker etwa zwei bis vier Stunden leicht siedend bei milder Hitze einköcheln lassen. Dabei ab und zu umrühren, bis der Löwenzahnsirup zähflüssig wird. Lecker zu Salatsauce oder auch Vanilleeis. Die geröstete und gemahlene Wurzel wurde früher als Kaffeeersatz benutzt. Die Stiele kann man im Frühjahr essen, werden beim Kauen süß.

Spitzwegerich

Der „Herrscher der Wege“  ist durch das Anhaften an Schuhsohlen, etc. auch ausgewandert; deshalb sagt die indogene Bevölkerung in Amerika dazu auch „Fußstapfen des weißen Mannes“. Er hilft z.B., wenn man gestochen wurde, nimmt den Schmerz auch bei Brandwunden (zerkauen und auflegen). Er hilft auch, wenn man sich eine Blase gelaufen hat: Blatt (besser noch:Breitwegerich) auf die Blase legen; es sagt die Flüssigkeit raus und legt die Haut wieder an.