CDU Ortsverband Bodenheim

CDU: "Keine überbordende Luxuslösung"

Vor Gemeinderatssitzung in Bodenheim pocht Fraktionschef Wolfgang Kirch auf Bauwagenlösung für die Natur-Kitagruppe

BO­DEN­HEIM . Die Be­bau­ungs­pla­nän­de­rung "Ka­pel­le" für den Be­trieb der Na­tur-Ki­ta-grup­pe steht am Diens­tag­abend auf der Ta­ges­ord­nung des Ge­mein­de­ra­tes (Be­ginn 19.30 Uhr im Rat­haus). Über das heiß dis­ku­tier­te Ki­ta-Pro­jekt so­wie die De­bat­te um die wie­der­keh­ren­den Bei­trä­ge für Stra­ßen­sa­nie­rungs­maß­nah­men spra­chen wir mit Wolf­gang Kirch, dem CDU-Op­po­si­ti­ons­füh­rer im Ge­mein­de­rat.
 
Herr Kirch, nach der jüngs­ten Bau­aus­schuss­sit­zung zeich­net sich ab, dass ein Holz­haus als Un­ter­schlupf für die Ki­tag­rup­pe im "Traum­gar­ten" die­nen soll. Wie steht die CDU da­zu?
 
Das pä­da­go­gi­sche Kon­zept für Na­tur­kin­der­grup­pen lebt da­von, dass die Kin­der Streif­zü­ge im Frei­en un­ter­neh­men und ei­nen fes­ten Stütz­punkt nur zur Be­grü­ßung und zur Ab­schluss­run­de nut­zen. Er muss nur das Nö­tigs­te er­fül­len. Ein Be­such un­se­rer Frak­ti­on in der Na­tur-Ki­ta Hahn­heim hat uns in un­se­rer Auf­fas­sung be­stärkt, dass wir kei­ne über­bor­den­de Lu­xus­lö­sung möch­ten. Wir blei­ben da­bei: Ei­ne Bau­wa­gen­lö­sung ist von der Kon­zep­ti­on her das Al­ler­be­ste. Da ge­hen wir ganz ei­nig mit den An­wohn­ern, de­nen es auch am liebs­ten wä­re, wenn nicht zu stark ein­ge­grif­fen wür­de in den "Traum­gar­ten" und dort kei­ner wei­te­ren bau­li­chen Ent­wi­cklung Tür und Tor ge­öff­net wä­re.
 
Beim "Ti­ny hou­se" kann die Grö­ße doch auch in­di­vi­du­ell fest­ge­legt wer­den.
 
Ja, aber es ist von den bau­li­chen Ma­ßen her eher schmal und lang, denn es muss über die Stra­ßen zum Stand­ort trans­por­tiert wer­den. Uns kommt solch ein "Ti­ny hou­se" für ma­xi­mal 20 Kin­der wie ein Rie­gel durch den Traum­gar­ten vor. Die­se Va­ri­an­te wur­de von der Ver­wal­tung über­ra­schend aus dem Hut ge­zau­bert. Es wur­den im­mer mehr Aus­stat­tungs­de­tails ge­nannt, was der Nut­zung als ein­fa­cher "Ba­sis­sta­ti­on" für die Na­tur­grup­pe wi­der­spricht.
 
Sie hal­ten al­so am Bau­wa­gen fest?
 
Ja, zur Not muss eben ein grö­ße­res Mo­dell ge­baut wer­den, das bie­ten die Her­stel­ler ja an. Beim Stand­ort ist die CDU fle­xi­bel. Auch na­he des Baum­hau­ses tra­gen wir ei­nen sol­chen Bau­wa­gen mit, wenn er am Fuß­weg we­gen des Ge­fäl­les und dor­ti­gen Baum­be­stan­des nicht rea­li­sier­bar ist.
 
Nun hat ja die pä­da­go­gi­sche Kom­mis­si­on für ein ein­hel­li­ges Vo­tum des Ra­tes zur Na­tur­ki­ta-Grup­pe plä­diert.
 
Die­se De­bat­te ge­hört nicht in ei­ne Kom­mis­si­on, son­dern da­für gibt es Aus­schüs­se und den Ge­mein­de­rat. Die Mehr­heit im Rat möch­te ei­ne Na­tur­ki­ta-Grup­pe im "Traum­gar­ten", das steht au­ßer Zwei­fel. Aber es geht um den kleinst­mög­li­chen Ein­griff. Und der ist un­se­res Er­ach­tens nur mit ei­nem Bau­wa­gen zu ma­chen. Auch die gro­ße Mehr­heit der An­woh­ner ist üb­ri­gens mit ei­ner Na­tur-Ki­tag­rup­pe ein­ver­stan­den. Al­le An­lie­ger pau­schal zu ver­däch­ti­gen, sie woll­ten das Pro­jekt tor­pe­die­ren we­gen der ge­richt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung Ein­zel­ner mit der Ge­mein­de vor Jah­ren, hilft hier nicht wei­ter.
 
Wie ist der Stand der Din­ge bei den wie­der­keh­ren­den Bei­trä­gen zur Stra­ßen­sa­nie­rung? Hal­ten Sie am Bürg­er­ent­scheid fest?
 
Wir las­sen un­se­ren An­trag zum Bürg­er­ent­scheid erst ein­mal ru­hen. Denn es ist in Rhein­land-Pfalz viel in Be­we­gung bei die­sem The­ma. Die Lan­des-CDU for­dert, die­se Stra­ßen­aus­baum­aß­nah­men mit Steu­er­mit­teln zu zah­len, so, wie es an­de­re Bun­des­län­der be­reits prak­ti­zie­ren. Bis ei­ne Ent­schei­dung auf Lan­des­ebe­ne ge­fal­len ist, ruht das The­ma in Bo­den­heim erst ein­mal. Soll­ten aber wie­der­keh­ren­de Ge­büh­ren er­wo­gen wer­den, for­dern wir ei­nen Bürg­er­ent­scheid. Die­ser soll vom Ge­mein­de­rat an­ge­sto­ßen wer­den, der sich auch auf den Text für die Fra­ge ei­ni­gen müss­te, die den Bürg­ern ge­stellt wird und die sie mit Ja oder Nein be­ant­wor­ten könn­ten.


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