CDU Ortsverband Bodenheim

Ausgleichsflächen für den Artenschutz

AZ vom 09.06.2016

GEMEINDERAT Bodenheim will Umweltbelastungen durch Neubaugebiete kompensieren / Für Feldhamster
 
BODENHEIM. Der Ortsgemeinderat hat sich unter Leitung von Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (SPD) einstimmig für die Einführung des Konzeptes der „Produktionsintegrierten Kompensationsmaßnahmen“ (PIK) für den Bereich Bodenheim ausgesprochen. Damit sollen die durch Neubaugebiete verursachten Umweltbelastungen ausgeglichen werden.
Der Rat beauftragte die Verwaltung, im Zusammenhang mit künftigen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen der Gemeinde mit der Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz zusammenzuarbeiten und mit den landwirtschaftlichen Betrieben ein Konzept zu erarbeiten. Die Maßnahmen sollen in die landwirtschaftliche Produktion integriert werden und „Natur und Landschaft dauerhaft aufwerten“. Dazu werden Verträge zwischen der Gemeinde und den Grundstückseigentümern abgeschlossen.
 
 
Foto: Reinhold FranzFoto: Reinhold Franz
Wildkrautstreifen für Insekten
Zur Sicherung der Flächen vor „doppelten Belegungen“ wird eine „Grunddienstbarkeit“ eingetragen und den Landwirten dafür ein Entgelt seitens der Gemeinde gezahlt. Somit werde die Ausgleichsfläche den landwirtschaftlichen Eigentümern nicht entzogen, und die Gemeinde müsse die Flächen nicht erwerben. Als Beispiel wurde angeführt, dass auf einem Acker ein Wildkrautstreifen naturbelassen angelegt wird und keine Düngung, Bewässerung oder Kalkung stattfindet und somit Wildkräuter für Insekten gedeihen können,
und außerdem ein Streifen für die Artenschutzmaßnahme „Feldhamster“ zur Verfügung gestellt wird. Wolfgang Kirch (CDU) bewertete das Konzept positiv.
Zum Tagesordnungspunkt „Verkehrsangelegenheiten“ stellte Ortsbürgermeister Becker-Theilig fest: „Niemand ist mit den Zuständen zufrieden.“ Michael Leber (FWG) informierte über die Herstellung von Flyern, mit denen die Bevölkerung vor allem durch bildliche Darstellungen informiert und sensibilisiert werden soll. Zurzeit sei ein dritter Flyer zum Thema „Parkverstöße“ geplant, teilte er mit.
Der Erste Beigeordnete, Thomas Glück (SPD), sprach allen Beteiligten ein großes Lob aus. Er wies darauf hin, dass die dafür notwendigen außerplanmäßigen Ausgaben von etwa 1000 Euro refinanziert werden müssten.
Verbandsbürgermeister Dr. Robert Scheurer (CDU) erklärte, er sei froh, dass es für die Aufklärung über die Verkehrsprobleme und ihre Beseitigung so viel Unterstützung aus der Bevölkerung gebe und sprach dafür seinen Dank aus.
 
 
IM RAT NOTIERT
Der Gemeinderat beschloss auch eine Änderung des Bebauungsplans Kapelle. Wie in diesem Baugebiet sollen auch im Bereich des Bebauungsplans Leidhecke – wie in der letzten Sitzung beschlossen – Carports auch aus Stein oder Beton gebaut werden dürfen. Im Interesse der Gleichbehandlung der beiden Bebauungspläne wurden nun die früheren Festsetzungen für den Bereich „Kapelle“ korrigiert

Die Artikelverlinkung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG